„Der kleine Prinz“, Film von Konrad Wolf
Eines der meistgelesenen Bücher der Welt: „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint Exupery – von seinen Freunden „Saint-Ex“ genannt. Es ist die liebevoll erzählte Geschichte von einem kleinen Außerirdischen und seinen Erlebnissen in der Wüste, eine schlichte und dabei tiefgehende Parabel darauf, was im Leben zählt, ein philosophisches Märchen über die Freundschaft, die Liebe, das Zähmen und Sich-zähmen-lassen.
Und Konrad Wolf hat daraus einen wunderbaren Film gemacht.
Die Verfilmung des Kleinen Prinzen entstand 1965/66. Das existenzialistische „Märchen für Erwachsene“ war zu diesem Zeitpunkt im Belletristik-Verlag „Volk und Welt“ erstmals in der DDR veröffentlicht worden.
Wolf hatte sich mit einem hoch motivierten Starensemble in das Atelier zurückgezogen und ein artifizielles Kammerspiel realisiert. Christel Bodenstein spielte unter anderem neben Inge Keller (als Schlange), Eberhard Esche (als Pilot), Fred Düren (als Lampenanzünder) und Klaus Piontek (als Fuchs) die Titelfigur. Sie erinnerte sich retrospektiv gerne an den Dreh:
„Als mir Konrad Wolf, mein damaliger Ehemann, die Rolle des ‚Prinzen’ anbot, war ich sehr glücklich. Es wurde unser erster und einziger gemeinsamer Film. […] Jeden Tag mit einem dieser großartigen Kollegen spielen zu dürfen, war aufregend und unbeschreiblich schön. Als der Film abgedreht war, überfiel mich eine große Traurigkeit. Ich wusste, dass es ein einmaliges Erlebnis war. Ein großes Glück.“
Die wenigsten wissen, dass es seinerzeit für das Buch ein Vorbild gab: Der kleine Prinz war – eine Frau! Consuelo Suncin war die heiß geliebte Ehefrau des Autors, seine Muse, sein Anker, sein Hafen – ohne sie wären einige seiner Bücher wohl nie geschrieben worden. Er macht sie zur – durch eine Rose symbolisierten – Zentralfigur des „Kleinen Prinzen“. Sie ist allgegenwärtig: Sie ist der Vulkan, die geheimnisvolle Schlange und die zierliche Silhouette des Kindes, welches so schön zu erzählen weiß. Sie werden also an diesem Abend sowohl den „Kleinen Prinzen“ als auch die Geschichte eines leidenschaftlichen Paares hören.
Sie erinnern sich an Zitate wie „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar!“ – „Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig.“ – „Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgend etwas kennenzulernen. Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften. Aber da es keine Kaufläden für Freunde gibt, haben die Leute keine Freunde mehr.“
Lassen Sie sich verzaubern – vom Sternenhimmel, den Hunderttausend Schellen und der in komplizierten Zeiten so einfachen Wahrheit: „Du allein wirst Sterne haben, die lachen können!“ –
Gereicht wird ein „Schnuckedönschen-Teller“ (ca. 24 Euro), Eintritt für die Urheberrechte: 9 Euro